Menschen. Nähe. Pflege.

Historie

Die Entstehung der Diakoniestation

Obersulm-Löwenstein-Wüstenrot

Vor 1973 wurde die ambulante Pflege von den Gemeinde-Kranken-pflegestationen wahrgenommen, deren Tradition bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückgeht. Träger waren die Kirchen. Die Stationen waren überwiegend mit Ordensschwestern und Diakonissen besetzt, die ihren Dienst aus christlicher Überzeugung taten.


Ab 1950 vollzog sich ein Rückgang in der Gemeindekrankenpflege, da der Nachwuchs fehlte. Viele Stationen mußten geschlossen werden. Auf der anderen Seite stieg die Nachfrage nach ambulanten pflegerischen Diensten immer weiter an.
Da ambulante pflegerische Dienste für eine sachgerechte Versorgung der Bevölkerung unverzichtbar sind, entschloß sich das Land Baden-Württemberg 1973, Sozialstationen aufzubauen.

 

Als Träger der Sozialstationen waren von Anfang an die Verbände der freien Wohlfahrtspflege und ihre Mitgliedseinrichtungen, die Kirchen und Krankenpflegevereine vorgesehen. Gemeinden und Landkreise sollten als Träger nur dann in Betracht kommen, wenn geeignete freie Träger nicht bereit oder in der Lage dazu waren.
Bevor die Diakoniestation in Obersulm gegründet wurde, existierten in den einzelnen Gemeinden Krankenpflegestationen. In Eschenau z.B. unterhielt die bürgerliche Gemeinde wie oben erwähnt seit 1931 eine Station. Ähnlich die bürgerliche Gemeinde Willsbach; diese Krankenpflegestation (Diakonissenstation) war Anfang des Jahrhunderts gegründet worden.
In Affaltrach, Weiler und Eichelberg hatte sich ein Krankenpflegeverein mit Sitz in Affaltrach etabliert.

 

Nach dem Zusammenschluß der Teilgemeinden übernahm Obersulm die Trägerschaft einer Krankenpflegestation für Gesamt-Obersulm.
Durch die Planung des Landkreises Heilbronn aus dem Jahr 1974 wurden die Einzugsgebiete der Sozialstationen im Landkreis aufgeteilt. Am 1. Juni 1977 wurde für die drei Gemeinden Obersulm, Löwenstein und Wüstenrot mit einem Einzugsbereich von damals 18 800 Einwohnern die »Diakoniestation Obersulm-Löwenstein-Wüstenrot e.V.« mit Sitz in Obersulm gegründet. Sie erhielt die Rechtsform eines eingetragenen Vereins (e.V.).

 

Mitglieder sind die evangelischen Kirchengemeinden Affaltrach, Eschenau, Löwenstein, Maienfels, Neuhütten, Neulautern, Sülzbach, Weiler, Willsbach und Wüstenrot sowie die evangelisch-methodistische Bezirksgemeinde Wüstenrot-Neuhütten.

 

Als Aufgaben der Diakoniestation wurden die ambulante Krankenund Altenpflege, die Anleitung von Angehörigen bei einfachen Pflegemaßnahmen, seelsorgerische Beratung, Haus- und Familienpflege, Nachbarschaftshilfe und die Vermittlung von besonderen Diensten festgelegt. Diese ambulanten pflegerischen Dienste können von der ganzen Bevölkerung, unabhängig von ihrer Konfession, in Anspruch genommen werden.

Die Leistungen der Diakoniestation sind sehr umfassend. Zum einen übernimmt sie ärztlich verordnete Maßnahmen wie z.B. Ver-
bände, Injektionen, medizinische Einreibungen, Überwachung von Injektionen, zum anderen Krankenhaus-Ersatzpflege und Pflegemaßnahmen wie Vollbad, Umschläge, Nachtbesuche, Tagwache, pflegerische Beratung, begleitende Lebenshilfe wie Gespräche, Seelsorgehilfe und Sterbebegleitung.

Die Diakoniestation verlieh auch verschiedene Pflegegeräte wie Krankenbetten, Gehhilfen, Rollstühle, Badelifter und Inhalierapparate.
Bei der Vermittlung von besonderen Diensten, deren Einrichtung im Einzugsgebiet Obersulm-Löwenstein-Wüstenrot aus finanziellen Gründen nicht möglich ist, ist die Diakoniestation gerne behilflich und bemüht sich um eine Zusammenarbeit mit überregionalen Stellen und Institutionen wie beispielsweise dem »Essen auf Rä-
dern«.

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